Müllersalon#2: Liebe ist eine Metapher für falsches Bewusstsein

Ein Abend mit Bibiana Beglau und Valery Tscheplanowa zu Heiner Müller
Moderiert von Barbara Burckhardt

Montag, 6. März 2017

„Heiner Müllers Texte lieben heißt nicht, für sie schwärmen, sie zu bewundern oder hinter Glas anzustarren“, heißt es in einem Essay, den Bibiana Beglau gemeinsam mit der Dramaturgin Angela Obst für „Theater heute“ geschrieben hat. „Es heißt, sich ihnen auszusetzen (...), die Widersprüche nicht zu glätten, Sand ins Theater-Getriebe zu werfen – und das trotz, gerade wegen und in einer Zeit, die den reibungslosen Ablauf liebt, die Kommunikation mit Sprache und Netzwerke mit Solidarität verwechselt.“

Bibiana Beglau und Valery Tscheplanowa haben sich Heiner Müllers Texten ausgesetzt –dem Anachronismus ihrer Sprache, der Widersprüchlichkeit ihrer Figuren, durch die selten weniger als der Riss der ganzen Welt geht. Im Gespräch mit Barbara Burckhardt erzählen die beiden Schauspielerinnen von dieser Auseinandersetzung, vom Umgang mit Widerständen und davon, wie diese Widerstände auch ein Reservoir gegen die Vereinnahmung durch das Hier und Jetzt bilden können.

Bibiana Beglau und Valery Tscheplanowa sind Dascha, Elektra und Ophelia begegnet, aber auch Kreon, Herakles oder Prometheus. „Alles, was für zwei Menschen gilt, ist falsch“, sagte Heiner Müller einmal. „Richtig ist nur, was für den Einzelnen, das Individuum gilt. Das fängt bei der Beziehung von Mann und Frau an.“ – „Was man lernen muss, was Emanzipation überhaupt ausmacht, ist, Einsamkeit zu ertragen.“


Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Deutschen Theater Berlin

Veranstaltungsort:
Deutsches Theater Berlin
Saal, 19:30 Uhr


Tickets: 8,-/ ermäßigt 6,- Euro, 030 28 441-225
Presse: presse@deutsches-theater.de
IHMG: kontakt@ihmg.de

© Neues Deutschland[1] Ute Schendel[2]

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